Römö liegt genau in der Mitte des Nationalparks, der mit seinen 1459 km2 der größte Dänemarks ist. Der größte Teil vom Nationalpark (80 %) ist Wattfläche. Die Landgebiete entsprächen rund 300 km2 (20 %). Hierzu zählen die Inseln Römö, Mandö, Fanö und Langli. Außerdem ist das Marbäk-Gebiet nördlich von Esbjerg, einige Autäler, die Halbinsel Skallingen und eine Reihe von Marschgebieten wie Ribe- und Tonderner Marsch auch ein Teil des Nationalparks. Der Nationalpark besteht aus einer Reihe von charakteristischen Naturtypen wie Wattflächen, Hochsänden, Salzwiesen, Stränden, Dünenlandschaften, Heideflächen, Marsch- und Geestgebieten.
Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser ist bei uns etwa 1,5 Meter. Die Gezeiten sind der große Motor im Wattenmeer. Zweimal am Tag Strömen Millionen an Kubikmetern Wasser im Wattenmeer rein und raus. Die weitreichenden Wattflächen werden vom Wasser überspült und mit dem Sonnenlicht entsteht im Wasser eine enorme biologische Produktion von mikroskopischen Algen. Diese Algen sind Nahrungsgrundlage für milliarden Würmer, Muscheln, Schnecken und Krebstieren.
Obwohl die Wattfläche auf dem ersten Blick tot und einseitig aussieht, ist dieses auf keinen Fall so. Die meisten Tiere leben im Wattboden und sind an die großen Schwankungen von Feuchtigkeit, Temperatur und Strömung angepasst.
Die enormen Massen des Tierlebens in der Wattfläche sind Nahrungsgrundlage für ein reiches Tier- und Vogelvorkommen. So kommen jedes Jahr etwa 12 Millionen Wattvögel, Gänse und Enten auf Durchreise zu deren Brut- und Winterrastgebieten vorbei. Im Watt finden sie die lebenswichtige Nahrung zur weiteren Reise. Das Watt ist auch Kinderstube für einen großen Teil des Fischbestandes der Nordsee. Ganz oben in der Nahrungskette findet man die Seehunde und den Menschen.
Der Nationalpark Dänisches Wattenmeer ist aber nicht nur Natur. Hier findet man auch sehr viel Geschichte zurück bis zu älteren Zeiten. Eine der Perlen im Gebiet ist die Altstadt Ribe, bekannt als die älteste Stadt Dänemarks. Im Wattenmeergebiet befindet sich sehr viel Kultur und deren Erbe, vor allem auch Maritimes, wie verschiedene Bootstypen, die für das flache Wasser gebaut wurden und andere Seefahrtsgeschichte. Die Eigenart des Gebietes liegt in der besonderen Baukultur auf Römö, wie auch auf den anderen Inseln und dem naheliegenden Festland.
Besuchen sie gerne die Homepage des dänischen Nationalpark Wattenmeers (Dänisch).
Das Dänische Wattenmeer hat nicht nur den Status des Nationalparks, sondern auch den des UNESCO Weltnaturerbes. Bereits 2009 hat die FN-Organisation UNESCO das Wattenmeer zum Weltnaturerbe ernannt. Erst galt dies aber nur für den deutschen und niederländischen Teil. 5 Jahre später, im Juni 2014, kam dann der dänische Teil dazu. Dieses ist auch eine wichtige Botschaft in der trilateralen Zusammenarbeit zwischen Holland, Deutschland und Dänemark. 3 Länder – ein Weltnaturerbe.
Im Wattenmeer findet man die größten zusammenhängenden Wattflächen der Welt. Eine Strecke von 500 km, von Blåvandshuk in Dänemark bis Den Helder in Holland, ist von einer kolossalen Dynamik geprägt, wo Gezeiten und Wind immer wieder die Landschaft verändern. Gleichzeitig hat das Wattenmeer eine entscheidende Bedeutung für eine lange Reihe an Tier- und Pflanzenarten und die biologische Vielfalt ist enorm. UNESCO charakterisiert dies als einzigartigen universellen Wert. Die Auszeichnung vom Wattenmeer zum Weltnaturerbe ist auch eine Anerkennung der Arbeit, die die drei Wattenmeerländer schon über 4 Jahrzehnte geleistet haben, um dieses einzigartige Gebiet zu schützen.
Die Grenze des Weltnaturerbes in Dänemark folgt an vielen Stellen der Grenze des Nationalparks, es gibt aber auch Abweichungen. Das UNESCO-Gebiet besteht nur aus Meer, Wattflächen und ein paar Hochsänden. Der Nationalpark beinhaltet auch die Wattenmeerinseln und z.B. die Tonderner Marsch.
Lesen Sie hier mehr über das Weltnaturerbe Wattenmeer